12. September 2017

Baubeginn für das neue Wasserwerk Murrtal

Mit dem offiziellen Spatenstich wurde am Montag, den 11. September 2017 der Startschuss für den Bau des neuen Wasserwerks Murrtal zwischen Erbstetten und Maubach gegeben, dass zukünftig ca. 70.000 Menschen im nördlichen Rems-Murr-Kreis mit Trinkwasser in bester Qualität versorgen wird.

Der Zweckverband Wasserversorgung Nordostwürttemberg (NOW) realisiert gemeinsam mit den sechs Kommunen Allmersbach im Tal, Aspach, Backnang, Burgstetten, Leutenbach und Oppenweiler, den drei Zweckverbänden Allmersbach im Tal, Hardt-Wasserversorgung und Söllbachgruppe sowie den Stadtwerken Backnang die Wasserversorgungskonzeption im Nördlichen Rems-Murr-Kreis.

„Wir investieren damit in die Qualität unseres wichtigsten Lebensmittels“ teilt NOW-Geschäftsführer Dr. Jochen Damm mit. Rund 2,2 Mio. m³ Wasser aus 60 lokalen Brunnen und Quellen werden zukünftig im Wasserwerk jährlich zentral aufbereitet, mit der Option die Aufbereitungsleistung mittelfristig weiter zu erhöhen.

Neben dem Bau des Wasserwerks werden in den nächsten Jahren insgesamt rund 55 km an Wasserleitungen verlegt, um die einzelnen Versorgungsanlagen der beteiligten Partner zu vernetzen. Planung, Bauleitung und Projektsteuerung für das Projekt übernimmt die NOW, die später auch für den Betrieb des Wasserwerks und der Brunnen und Quellen verantwortlich sein wird.

Das Land hat bereits im Oktober 2016 und im Mai 2017 Fördermittel in Höhe von 2,8 Mio. Euro für das neue Wasserwerk bewilligt. Das Land unterstützt das Gemeinschaftsprojekt, da durch modernste Aufbereitungstechnik die Qualität des Trinkwassers verbessert wird. Weiterer Vorteil ist die bessere Nutzung der lokalen Wasservorkommen, deren Menge sich von 0,7 auf 2,2 Millionen Kubikmeter/Jahr erhöht. Möglich ist dies, in dem zukünftig überschüssiges Wasser eines Partners über das neue Wasserwerk an die anderen Partner abgegeben wird. Nach Fertigstellung des Wasserwerks können die beteiligten Partner auf eine eigene Rohwasseraufbereitung und somit teure Einzelanlagen verzichten. Die Betriebs- und Investitionskosten für ein zentrales Wasserwerk sind geringer als die Unterhaltung mehrerer kleinerer Anlagen zur Trinkwassergewinnung.

„Die Menschen wünschen sich weicheres Wasser“, so Geschäftsführer Dr. Jochen Damm. Viele Wasservorkommen im nördlichen Rems-Murr-Kreis weisen mit 25 bis 30 °dH jedoch eine sehr hohe Wasserhärte auf. Nach der Inbetriebnahme des neuen Wasserwerks erhalten die Bürger der beteiligten Städte und Gemeinden eine einheitlich hohe Wasserqualität mit einer Wasserhärte von unter 14 °dH (Härtebereich mittel). Da das Land den Bau einer Enthärtungsanlage nicht fördert, übernimmt die NOW die Kosten in Höhe von 4,8 Mio. € zu 100 Prozent.

Der Kostenaufwand für das Gemeinschaftsprojekt, das voraussichtlich im Jahr 2022 abgeschlossen sein wird, beträgt nach derzeitigem Stand 33,9 Mio. € (davon entfallen 12,4 Mio. € auf das neue Wasserwerk). Das Land Baden-Württemberg unterstützt das Projekt mit voraussichtlich 9,2 Mio. €. Der restliche Betrag wird von der NOW (22,3 Mio. €) sowie den beteiligten Städten und Gemeinden (2,4 Mio. €) finanziert.