12. Mai 2017

Land bewilligt weitere 1,4 Mio. Euro Fördermittel für das neue Wasserwerk Murrtal

Nachdem bereits im Oktober 2016 das Land Baden-Württemberg Fördergelder in Höhe von 1,4 Mio. Euro für die Wasserversorgungskonzeption im nördlichen Rems-Murr-Kreis bewilligte, wurde Ende April 2017 nun die die zweite Tranche an Landesfördermitteln in Höhe von 1,43 Mio. Euro genehmigt.

Gemeinsam mit dem Zweckverband Wasserversorgung Nordostwürttemberg (NOW) realisieren die Kommunen Allmersbach im Tal, Aspach, Backnang, Burgstetten, Leutenbach und Oppenweiler die Wasserversorgungskonzeption im Nördlichen Rems-Murr-Kreis.

"Herzstück dieses Gemeinschaftsprojekts ist der Bau eines neuen Wasserwerks zwischen Erbstetten und Maubach, in dem zukünftig rund 2,7 Mio. m³/Jahr Rohwasser aus den Brunnen und Quellen der beteiligten Städte und Gemeinden zentral aufbereitet und enthärtet wird“, teilt NOW-Geschäftsführer Dr. Jochen Damm mit. Zusätzlich werden in den nächsten Jahren insgesamt rund 55 km Wasserleitungen verlegt, mit dem das Wasser aus lokalen Wasservorkommen zum Wasserwerk und nach der Aufbereitung zurück zu den Partnern gefördert wird. Mit den Tief- und Rohbauarbeiten für das Wasserwerk wird im Herbst dieses Jahres begonnen. Die Ende April bewilligten Fördermittel werden für die Verfahrenstechnik im Wasserwerk, sprich für die Aufbereitungsanlagen (Ultrafiltration, UV-Desinfektion) sowie die notwendigen Pumpen, Rohre, Armaturen und elektrischen Anlagen verwendet.

Das Land unterstützt das Gemeinschaftsprojekt, da durch modernste Aufbereitungstechnik die Qualität des Trinkwassers verbessert wird. Weiterer Vorteil ist die bessere Nutzung der kommunalen Wasservorkommen, deren Menge sich von 0,7 auf 2,7 Millionen Kubikmeter/Jahr erhöht. Möglich ist dies, in dem zukünftig überschüssiges Wasser einer Gemeinde über das neue Wasserwerk an die anderen Partner abgegeben wird. Positiv ist zudem die Tatsache, dass die beteiligten Städte und Gemeinden zukünftig auf eine eigene Rohwasseraufbereitung und somit teure Einzelanlagen verzichten können. Die Betriebs- und Investitionskosten für ein zentrales Wasserwerk sind geringer als die Unterhaltung mehrerer kleinerer Anlagen zur Trinkwassergewinnung.

Vom Land nicht gefördert wird der Bau einer Enthärtungsanlage. Die Kosten dafür trägt zu 100 Prozent die NOW. Viele Wasservorkommen im nördlichen Rems-Murr-Kreis weisen mit 25 bis 30 °dH eine sehr hohe Wasserhärte auf. Nach der Inbetriebnahme des neuen Wasserwerks, deren Betrieb die NOW übernimmt, erhalten die Bürger eine einheitlich hohe Wasserqualität mit einer Wasserhärte von unter 14 °dH (Härtebereich mittel).

Der Kostenaufwand für das Gemeinschaftsprojekt, das voraussichtlich im Jahr 2022 abgeschlossen sein wird, beträgt nach derzeitigem Stand 32,1 Mio. Euro. Das Land Baden-Württemberg unterstützt das Projekt voraussichtlich mit insgesamt 8,7 Mio. Euro. Der restliche Betrag wird von der NOW (21,1 Mio. Euro) sowie den beteiligten Städten und Gemeinden (2,3 Mio. Euro) finanziert.